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Slowakei, Bratislava

Wohnort damals/heute

Slowakei, Kapusany >

2017

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2017

Ort

Haus

Wohnung

Personen

Fotos

Text

Bratislava, Hauptstadt der Slowakischen Republik 
423’000 (angemeldeter fester Wohnsitz) bis 666’000 Einwohner (Daten von Mobiltelefonen)
achtgeschossiger Wohnblock, Baujahr 1969, Eigentümergemeinschaft 

pro Etage 4 Wohnungen (total 32 Wohnungen im Haus)
3 Zimmer, 74 m2, 4. Obergeschoss, (zzgl. Keller und Balkon), Eigentum (gekauft)
Jana (30), Risikoanalytikerin
Juraj (33), IT-Experte
Viktória (10 Monate)
Vladimir Holina
Hana Chvílová

In der Dreizimmerwohnung in Bratislava wohnen die jüngste Tochter der Familie aus Kapušany und ihr Gatte seit drei Jahren. Das Ehepaar ist mit Erleichterung in die Eigentumswohnung eingezogen, nachdem Jana drei beziehungsweise Juraj fünf Jahre in Untermiete gewohnt haben. Nicht mehr in einem Provisorium leben zu müssen, schätzen die beiden nun sehr. Ansonsten sind sie im gleichen Quartier geblieben. Es gibt gute Verbindungsmöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bushaltestelle direkt vor dem Haus, Strassenbahn und Trolleybus ca. fünf Minuten zu Fuss. Auch mit dem Auto ist es praktisch: Es gibt passable Parkmöglichkeiten, und der Autobahnzubringer ist auch nicht weit. Dieser Stadtteil gehört zu den älteren in der Nachkriegszeit gebauten Neubausiedlungen (fertig gebaut Ende der 60er-Jahre). Sie wird aktuell zwar noch mit neuen Bauten/Wohnhäusern verdichtet, aber die meisten Gebäude stammen aus jener Zeit und werden nun mit Wärmedämmung und neuen Fenstern versorgt.

 

Bei der Auswahl einer eigenen Wohnung war ihnen nebst der guten Lage wichtig, dass es eine möglichst grosse Küche mit genug Platz für einen Esstisch und einen Balkon gibt. Die Bodenbeläge und die meisten Möbel haben sie selber entworfen. Der Bruder Jaroslav hat sie gezeichnet, und sie wurden in der Familienfirma in Kapušany hergestellt. Ausser der Herkunft der sympathischen Holzmöbel verbindet die Haushalte der Eltern und der Tochter auch das Kreuz an der Wand gegenüber dem Esstisch, das hier wie dort hängt. Vor zwölf Jahren hiess es, dass die «jüngste Tochter ebenso gern wie ihre Mutter kocht», und Jana verbringt auch jetzt in ihrer eigenen Küche viel Zeit damit. Die Familie trifft sich fast jeden Tag beim gemeinsamen Mittagessen, weil Juraj erst am Nachmittag arbeitet. 
 
Im Haus sind von den 32 Wohnungen relativ viele von jungen Familien mit kleinen Kindern bewohnt, was angenehm und praktisch ist. Die Erwachsenen haben ähnliche Probleme und Sorgen, es entstehen neue Freundschaften, und die Kinder spielen zusammen. Die Eltern können sich gegenseitig mit Babysitting helfen, sich beraten und aufeinander eingehen. Viktória ist jetzt noch ein Säugling, und in der Slowakei können die Frauen drei Jahre Mutterschaftsurlaub beziehen. Jana plant, diese Zeit voll zu nützen. Sie meint, dass es für das Kind besser ist, während dieser Zeit mit der Mutter zu sein, und danach ist die Sozialisierung im Kindergarten wichtig.

Vor Viktórias Geburt haben Jana und Juraj ihre Wochenenden, hauptsächlich in den wärmeren Monaten, regelmässig ausserhalb der Stadt verbracht – oft als Touristen oder zu Besuch bei den Eltern in der Ostslowakei. Jetzt, mit der kleinen Tochter, gehen die Eltern viel in der Gegend spazieren. Viktoria hat sich daran gewöhnt, tagsüber nur draussen im Kinderwagen zu schlafen. 

Jana und Juraj würden sich in 15 Jahren gerne in einem Haus mit grossem Garten sehen. Sie können sich auch ganz gut vorstellen, in die Ostslowakei zurückzukehren. Wichtig wäre, dass sie nicht täglich Zeit im Verkehrsstau verlieren müssen und dass sie ihre Privatsphäre und ihren freien Lebensraum bewahren können.

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